Zum 21. Mal haben in diesem Jahr die Kölnische Rundschau und ihre Partner Kreissparkasse Köln und Netcologne zur Teilnahme am Webbewerb aufgerufen. Und immer noch gibt es Premieren in dem Wettbewerb. Erstmals hat die Gemeinschaftshauptschule Troisdorf, die seit dem vergangenen Jahr den Namen von Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck trägt, ein Team angemeldet.
"DV-Service" steht in leuchtendem Grün auf den schwarzen Polohemden der Jugendlichen. Berufskleidung sozusagen, denn hinter der Abkürzung steckt der Name der Schülerfirma, die Informatik-Lehrer Omar Horo leitet. Das Team aus insgesamt elf Schülerinnen und Schülern im Jahrgang 9 ist zuständig für die EDV der Schule. "Weil das immer gut ist, wenn man mit Computern zu tun hat", hat sich Tarek im September gemeldet, als die Schüler sich für eine von fünf derartigen Firmen an ihrer Schule entscheiden mussten. "Es ist schön, alles zu wissen, was mit dem PC zu tun hat", beschreibt Kalliopi ihre Beweggründe. Kalliopi ist eines von fünf Mädchen im Team.
Zweimal wöchentlich kommt die Gruppe zusammen, heute muss unter anderem die neue Android-Version auf Tablets aufgespielt werden. Anastasia und die Kolleginnen bereiten einen der neuen Laptops vor. Die fünf Geräte werden ins WLAN eingebunden und in die Domain der Schule, sie erhalten Software und Virenschutz, bevor sie im maßgeschneiderten Rollwagen auf ihren Einsatz warten. Im Nebenraum des Medienzentrums lagern Kabel und Ersatzteile in einem Schrank. "Wir haben aus zwei alten Tablets ein neues gemacht", erzählt Omar Horo nicht ohne Stolz auf seine Schüler. Zu 90 Prozent sind die im Auftrag der Schule unterwegs. Manchmal machen sie auch die Rechner von Lehrern oder Mitschülern fit. Und sie reparieren "für kleines Geld" beschädigtes Glas an den Smartphones ihrer Altersgenossen. Denen sie in Zukunft auch bei anderen Problemen helfen sollen. Denn alle elf haben an einer Fortbildung über Cybermobbing teilgenommen, nach einem Pilotprojekt vor einem Jahr inzwischen fester Bestandteil im DV-Service. "Im letzten Jahr war das nicht so selten", erklärt Lehrer Horo die Notwendigkeit, die Schüler vor Mobbing per Whatsapp oder Facebook zu schützen. Über drei Monate hinweg haben Fachleute die Jugendlichen geschult. "Die müssen uns vertrauen", nennt Daniel eine Voraussetzung, um helfen zu können. "Wir brauchen Mut, wenn wir was vortragen müssen." Selbst müssten sie Vorbild sein, wissen die Jugendlichen, "wir dürfen uns nicht lustig machen und haben auch Schweigepflicht."
Vor allem vorbeugend sind die Neuntklässler im laufenden Schuljahr unterwegs gewesen: "Sachen mit Bedacht machen", ist ein Ratschlag, und wer Fotos von anderen posten will, muss erst mal fragen, weiß auch Dominik.