Als die Sieger der Plätze neun bis drei verkündet sind, ist die Spannung zum Greifen. Die Mitglieder der beiden Finalteams warten mit angehaltenem Atem auf die erlösenden Worte des Moderators Ralf Henscheidt.
„Platz zwei geht an… die Rheinische Akademie Köln.“ Die Kölner seufzen – und am anderen Ende des Raums jubelt das Team der Realschule Gummersbach-Hepel: Endlich steht fest, dass sie den 16. Webbewerb gewonnen haben und damit einen dicken Scheck über 2000 Euro mit nach Hause nehmen.
Nie zuvor war der Rundschau-Webbewerb derart spannend: Gestern haben sich im Studio Dumont in Köln die neun im Vorfeld ausgespielten Regionalmeister aus dem Verbreitungsgebiet der Rundschau getroffen, um unter sich das beste Team zu ermitteln. Beim Entscheid, den die Schüler live an iPads und Computern spielten, konnten sie auf die Hilfe von Jokern zurückgreifen: Die Vertreter der Sparkassen, die den Webbewerb unterstützten, durften das Team aus ihrem Geschäftsgebiet beraten.
Auf was es bei der Rallye durch die Weiten des Internets ankommt, hatte Rundschau-Herausgeber Helmut Heinen im Begrüßungstalk gesagt: „Bei der Recherche im Internet muss man genau hingucken, ob die Quellen auch zuverlässig sind.“ Das gilt beim Zeitungsmachen wie in vielen Lebensbereichen.
Wie wichtig Medienkompetenz für die heutige Jugend ist, betonte die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken: „Das Netz bietet große Chancen, aber auch Risiken. Schüler müssen lernen, mit den Gefahren umzugehen, die im Internet lauern.“
Nicht ohne Grund hatte die Regierungspräsidentin Walsken gerne die Schirmherrschaft über den Webbewerb übernommen: „Es ist eine der besten Veranstaltungen.“
In diesem Jahr nutzten außerordentlich viele Schulen die Möglichkeit, mit Hilfe des Webbewerbs ein Stück Medienkompetenz zu vermitteln: 218 Teams mit 1258 Jugendlichen aus 51 Schulen waren an den Start gegangen. Das waren doppelt so viele Rallye-Mannschaften wie beim Webbewerb im vergangenen Jahr. DieTeilnehmer waren seit April in mehreren Runden gegeneinander angetreten – bis die neun Regionalmeister feststanden, die nun das Finale bestritten.
Auch bei der letzten Runde galt: Wer die Fragen richtig beantwortet, ist gut – wer dabei auch noch schnell ist, ist noch besser. Zur ersten Finalrunde verteilten sich die neun Gruppen im Studio. Tablet-Computer des Typs iPad sorgten für die nötige Bewegungsfreiheit. Regierungspräsidentin Walsken schaute den Kürtener Gesamtschülern über die Schultern und stellte fest: „Bei den Fragen sind ganz schön harte Nüsse dabei.“ So schaffte es auch in der ersten Finalrunde kein Team, den kompletten Fragenkatalog durchzuarbeiten.
In den beiden Halbfinalrunden siegte die Rheinische Akademie Köln gegen das Albert-Einstein-Gymnasium, und die Realschule Gummersbach-Hepel übertrumpfte das Clara-Fey-Gymnasium. Das Finale zwischen Rheinischer Akademie und Realschule verfolgten die Gäste auf einer großen Leinwand: In Echtzeit konnten sie sehen, was auf den Bildschirmen der Teams gerade recherchiert wird.
Medienpädagogisch und technisch wurde der Webbewerb von der Agentur medien.de betreut.
Die Sieger von der Realschule Gummersbach konnten ihr Glück kaum fassen. Daniel Schmidt: „Der Wahnsinn! Vor allem, weil wir ohne Erwartungen hierhin gefahren sind.“
Unter allen 51 Schulen, die sich zum Webbewerb angemeldet hatten, verloste die Stiftung „Partner für Schule NRW“ einen Gutschein für einen Tablet-PC. Lehrerin Kathrin Spohr und Schüler Abduljalil Bouchequif von der Reuschenberg-Hauptschule Elsdorf nahmen den Gutschein von Stiftungsvorstand Roland Berger entgegen.
Text: Arnd Gaudich