Murk bezeichnet sich selbst als „Webbewerb-Teilnehmer der ersten Stunde“ und erinnert sich noch gut an die ersten Durchgänge des Wettbewerbs, der die Medien- und Internetkompetenz mithilfe von Rechercheaufgaben im Netz fördern soll. „Damals gab es dann einen Computer in der Schule, der richtig lahmes Internet hatte“, sagt Murk. „Da saß ein Schüler vor, alle anderen standen drum herum und haben reingerufen: ,Gib mal das ein´ oder ,Such mal danach´. Auch an die Zeiten bevor der Webbewerb pandemiebedingt ausschließlich online stattfand, erinnert sich Murk. „Da gab es zum Finale immer eine Veranstaltung.“ Viel Aufregung habe es da gegeben. „Die Schüler freuten sich über die Preise, und ich mich auf die Häppchen.“ Die scheinen Eindruck hinterlassen und vielleicht sogar Glück gebracht zu haben, schließlich nannte sich das Siegerteam nach dieser Anekdote „Häppchenjäger“. Was für die die größte Herausforderung war? Schüler Leif sagt lachend: „Die Erwartungen von Herrn Murk zu erfüllen.“
Ansonsten haben sie keine großen Probleme gehabt, die Aufgaben zu lösen. „Wir haben uns aufgeteilt. Wenn jemand irgendwo nicht weiterkam, hat er es an einen anderen weitergegeben.Warum bei den Häppchenjägern keine Mädchen dabei sind? Lehrer Murk kann nur mutmaßen. „Ich glaube, das ist hier einfach so ein Jungs-Ding.“
Dass das nicht überall zutrifft beweist das zweitplatzierte Team vom oberbergischen Aggertal-Gymnasium. Johanna und Melina sind Freundinnen und zu zweit beim Webbewerb angetreten. „Wir haben versucht, die Aufgaben immer mit Ruhe und Gelassenheit anzugehen, ich glaube, das hat ganz gut funktioniert“, sagt Johanna.
Auf den dritten Platz schaffte es in diesem Jahr das Team Heine Echo vom Kölner Heinrich Heine Gymnasium. Gleich zweimal platziert ist das Team HSB22 vom Nell-Breuning-Berufskolleg in Frechen. Deren Lehrer Thorsten Klindt-Rütten sagt: „Wir haben richtig abgesahnt in diesem Jahr.“ Dass es den Webbewerb gibt, findet er gut: „Das fördert die Problemlösungskompetenz der Jugendlichen, die durch die Pandemie durchaus gelitten hat.“
In diesem Jahr mussten die Schülerinnen und Schülern kniffligen Fragen nachgehen, wie etwa: „Wie lautet der Name der Band, deren Sänger der Mann ist, dem dieses Jahr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde, in der deutschen Übersetzung?“ oder „Welche scherzhafte Bezeichnung teilt die deutsche Autobahn, die im August 2022 einen runden Geburtstag feierte, mit einer Bundesstraße?“
Timo von Lepel, Geschäftsführer von Netcologne und Sponsor des Webbewerbs betont, wie wichtig es für junge Leute ist, sich im Internet zurecht zu finden: „Unsere Welt wird immer digitaler und der frühzeitige Erwerb von Medienkompetenz ist für unsere Kinder heute enorm wichtig. Deswegen unterstützen wir sehr gerne den Webbewerb und begleiten Schulen seit über 20 Jahren mit kostenfreien Internetanschlüssen auf dem Weg in die Digitalisierung.“ Am 25. Rundschau Webbewerb nahmen in diesem Jahr 180 Teams von 41 Schulen mit insgesamt 1322 Schülerinnen und Schülern aus dem Verbreitungsgebiet der Kölnischen Rundschau teil. Schirmherr des Webbewerbs ist die Kölner Bezirksregierung.
Und, haben die Sieger ihrem Lehrer Herrn Murk schon ein paar Häppchen gebracht? „Noch nicht“, sagt Leif. „Aber das kann sich sicher noch ändern.“
Von Eva Burghardt