Konzentriert sitzen die fünf Schülerinnen des Carl-Reuther-Berufskollegs nebeneinander, eine liest die Frage vor, die anderen beginnen Schlagwörter in eine Suchmaschine einzugeben. Gestern erhielten die 17- bis 24-Jährigen mit ihren Anmeldedaten für die zweite Runde der Internet-Rallye des Rundschau-Webbewerbs.
Bei der 16. Auflage des Webbewerbs, unterstützt von der Kreissparkasse Köln, NetCologne und der Stiftung Partner für Schule NRW, geht es um richtige Antworten, seriöse Quellen und Schnelligkeit. Das Team, das am schnellsten alle Fragen richtig beantwortet, geht als Schulmeister in die Regionalrunde. Dort gibt es immerhin 500 Euro zu gewinnen. Das beste Regionalteam wiederum tritt am 1. Juli beim großen Finale in Köln an, das Siegerteam erhält 2000 Euro.
Die erste Frage dreht sich um den europäischen Jugendwettbewerb „Jugend forscht“, das haben sie herausgefunden. Jetzt beginnt die Teamarbeit: Einer recherchiert das gesuchte Motto, ein anderer die gesuchte Führungsperson. „Die Gruppenarbeit macht Spaß, dass wir zusammenarbeiten, uns gegenseitig unterstützen“, sagen Jasmin und Lisa. Denn eines haben Dennis, einziger Junge der Gruppe, Karoline und Makemba schon in der „Aufwärmrunde“ Anfang April festgestellt: „Die Recherche ist schon aufwendig.“ Dabei sind alle 25 Schüler, die sich in vier Gruppen aufgeteilt haben, mit dem Internet vertraut, Voraussetzung für den Unterricht ist ein eigener Laptop. „Aber es sind schon mehr die sozialen Netzwerke, in denen ich unterwegs bin“, sagt Dennis, und seine Mitschülerinnen stimmen ihm zu.
Die Art zu recherchieren hat sich durch die Teilnahme am Webbewerb schon jetzt verändert, findet Rebecca. Es werde genauer geschaut, von welcher Internetseite die Information komme. Dass man sich auf Wikipedia nicht immer verlassen kann, haben sie alle schon festgestellt. Suchziele werden anders, genauer formuliert. Und positive Erfolge für den allgemeinen Unterricht gab es auch schon: „Wir beschäftigen uns gerade mit Zusatzstoffen von Lebensmitteln. Bei meiner Recherche bin ich viel schneller fündig geworden“, erzählt Rebecca.
Betreut werden der Schüler und die Schülerinnen von den Lehrerinnen Bettina Schmidt und Birgit Cordes. Im Deutschunterricht wurde vorab behandelt, wie man Informationen im Internet findet – und wie man die Sicherheit der Seiten hinterfragt. Und Birgit Cordes, die die 25 junge Teilnehmer in Datenverarbeitung unterrichtet, hat sich schon vorgenommen, einige der bisherigen Fragen für den Unterricht im nächsten Jahr einzuplanen. Die jungen Rechercheure sind inzwischen bei der nächsten Frage angekommen. Der Kölner Rosenmontagszug ist ihnen ein Begriff, aber die gesuchten Details haben ihre Tücken. „Das sind Themen, mit denen wir uns so nie beschäftigt haben“, erklärt Celina und ist schon wieder ganz in die Recherche vertieft. Denn der Ehrgeiz weiterzukommen, hat sie alle gepackt.
Von Bianca Pohlmann