Das Schulbuch kommt der Entwicklung nicht hinterher: Im Erdkundeheft, über dem Jan-Lukas Herhaus und Yannick Duysens brüten, sind Statistiken aus den Jahren 2006 und 2008 abgedruckt. Deswegen haben die beiden Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) Wiehl den Auftrag, neuere Zahlen im Internet zu recherchieren. Eine gute Übung für die Aufgaben, denen sich die Elfklässler ab dem 11. März stellen: Das DBG schickt gleich mehrere Teams in den Webbewerb.
An der Wiehler Schule betreut Lehrerin Susanne Müller die Schüler, die sich an der Rallye durchs Internet beteiligen. Auf was es bei der Recherche ankommt, hat sie mit ihrer Klasse bereits erarbeitet. Die Jugendlichen wissen nun, dass dem Online-Lexikon Wikipedia nicht ungeprüft getraut werden sollte – weil dort jedermann Beiträge verfassen darf. Sicherer sind da Informationen, die Ämter, Behörden und Institute ins Netz stellen. Und die Schüler haben sich zu eigen gemacht, gefundene Infos auf weiteren Internetseiten zu verifizieren.
Unterricht ohne Internet ist auch am DBG heutzutage undenkbar. Zum Beispiel, wenn die Schüler der Stufe 11 in diesen Wochen für ihre Facharbeiten forschen. Vor einigen Jahren wurden die Jugendlichen von ihren Lehrern dafür noch mit allerlei Fachliteratur ausgestattet. Mittlerweile stützen sich die Aufsätze zu verschiedenen Themen zum Großteil auf Infos aus dem Netz.
Mit ihrem medienpädagogischen Konzept trägt die Schule der vernetzten Welt Rechnung. Sie hat sich bewusst dafür entschieden, Handys eben nicht vom Schulgelände zu verbannen, sagt Lehrerin Müller: „Die Schüler dürfen ihre Handys in den Pausen nutzen. Und viele Kollegen erlauben es auch im Unterricht, dass Schüler mit ihren internetfähigen Handys Infos recherchieren.“
Da ist der kompetente Umgang mit dem allumfassenden Medium Internet eine Schlüsselqualifikation – und der Webbewerb ein probates Mittel, um sie zu erwerben. Deswegen macht das DBG bereits seit mehreren Jahren bei der Web-Rallye der Rundschau mit. Müller hat beobachtet: „Die Schüler entwickeln einen Ehrgeiz, in jeder Runde bestmöglich abzuschneiden. Denen macht das richtig Spaß.“ Und ganz nebenbei lernen sie, per Suchmaschine zügig zum richtigen Ergebnis zu kommen.
Bald Anmeldeschluss
Bis zum 29. Februar können sich Schulen noch anmelden. Startberechtigt sind Schüler der Klassen 5 bis 13 aller Schulen des ersten Bildungswegs, inklusive der Berufskollegs. Startschuss ist am 11. März, wenn die erste von drei Vorrunden beginnt. In jeder sind fünf Fragen zu beantworten. Wenn feststeht, welches oberbergische Team am besten war, tritt dieses am 23. Juni beim Finale in Köln gegen die anderen Regionalmeister im Rundschau-Gebiet an.
Preisgelder in einer Gesamthöhe von 12 000 Euro warten auf die Teilnehmer: Die Regionalmeister erhalten 300 Euro, das jeweils zweitplatzierte Team 200 Euro. Der Gesamtsieger nimmt 2000 Euro mit nach Hause. In Oberberg wird der Webbewerb unterstützt von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden und von Netcologne.
Von Arnd Gaudich