Ilse Schmitz (53) begleitet die Robotik-AG des Albert-Einstein-Gymnasiums Sankt Augustin beim Rundschau-Webbewerb. Annette Schroeder sprach mit der Mathematik-Lehrerin, die erstmals vor zwölf Jahren mit der damaligen Realschule Menden dabei war.
Was hat sich verändert?
Der Umgang mit dem Internet ist für die Schüler heute selbstverständlich geworden; sie wachsen damit auf. Früher musste man erklären, auf welche Knöpfe man beim Computer drücken muss. Der Server ist schnell zusammengebrochen.
Welchen pädagogischen Wert hat der Webbewerb für Sie?
Angesichts der zunehmenden Informationsflut wird Medienkompetenz immer wichtiger. Die Schüler bekommen ganz konkret eine Rückmeldung, ob sie gut recherchiert oder geschludert haben. Sie entwickeln einen Sensus dafür, welche Seiten seriös sind und welche man besser meiden sollte.
Was ist aus den Schülern geworden, die vor zwölf Jahren schon teilgenommen haben?
Fast alle haben später eine Ausbildung im MINT-Bereich absolviert, viele der Realschüler haben Abitur gemacht und studiert: eine Schülerin zum Beispiel Elektrotechnik, eine andere arbeitet als Technik-Journalistin im asiatischen Raum.
Können Sie sich an eine besonders knifflige Frage erinnern?
Es ging darum, was Thomas Mann an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit im amerikanischen Exil getan hat. Diese Frage hat mich sehr beschäftigt. Es stellte sich heraus, dass man handschriftliche US-Geheimdienstakten lesen musste, die gerade veröffentlicht worden waren. Der Geheimdienst hatte damals Thomas Mann wegen möglicher politischer Aktivitäten beobachtet. Am betreffenden Tag saß er in einem Café.