Die Vorfreude auf den Webbewerb der Kölnischen Rundschau ist groß bei Miriam, Annika, Lisa und Sebastian. "Die Fragen dürfen richtig knifflig sein", hofft Miriam. Je komplizierter, desto besser. Das Quartett geht in die zehnte Klasse der Realschule Herkenrath und ist mit der Internetrallye der Kölnischen Rundschau bestens vertraut. "Im letzten Jahr sind wir ins Finale gekommen und Fünfte geworden", erklärt Annika. In der Schulrunde und auf Regionalebene hatten sich die Realschüler durchgesetzt.
Das Internet, unendliche Weiten. Das in drei Jahrzehnten über den Erdball gespannte Datennetz erinnert schon etwas ans Universum. Die Datenmengen, die Informationen, die abrufbar sind, sind unüberschaubar. Wichtiges und Unwichtiges, Wahres und Falsches liegt nur einen Mausklick entfernt. Das wissen auch die Schüler aus Herkenrath. "Wir müssen den richtigen Weg finden bei den Fragen", meint Sebastian. Der Zehntklässler hat aus dem vergangenen Webbewerb Wichtiges gelernt: nie allein der Suchmaschine Google vertrauen und nie nur nach dem Internet-Lexikon Wikipedia schauen. Beim Webbewerb komme es darauf an, möglichst schnell den richtigen Lösungsweg zu finden.
An der Realschule fördert Lehrer Martin Krämer den Webbewerb, unterstützt von Rektorin Petra Sobotta. Erstmals soll die Internet-Recherche in den Schulunterricht eingebunden werden. Während die Zehner aus dem regulären Unterricht freigestellt werden, will Krämer die Internetrallye bei seinen siebten Klassen in die Unterricht integrieren. Zwei Gruppen aus der siebten Klasse hat der Pädagoge ebenfalls angemeldet, insgesamt gehen also drei Herkenrather Formationen an den Start. Dass das Auffinden des richtigen Recherchewegs heute das A und O für die Internetnutzung sei, betont Krämer. Schon bei der Vorbereitung der Hausaufgaben müssten die Schüler wissen, dass es nicht nur Google und Wikipedia gebe. "Das kann höchstens der Anfang der Recherche sein", meint Krämer. Für die Rallye im Netz interessierten sich die "Tüftler und Kniffler", findet er. Informatik ist für die Schüler ein Differenzierungsfach, am Ende des Schuljahres gibt es Zeugnisnoten dafür. Sich nicht von Internetseiten im Meinungsbild manipulieren lassen, sei ihm das Wichtigste. Stichwort Fake News. Hier sorge der Webbewerb für den richtigen Durchblick.
Die Zehntklässler wollen mit Teamarbeit punkten. Sich abzusprechen sei Voraussetzung für eine gute Platzierung.
Autor: Claus Boelen-Theile