Die Spannung ist weltmeisterlich. Auf großer Leinwand läuft der Countdown unerbittlich ab. Nur noch 14 Sekunden bleiben dem Team der Gesamtschule Kürten, um den dünnen Punktevorsprung auszubauen. Denn die Gegner von der Realschule Gummersbach-Hepel holen langsam aber sicher auf. Es steht 15 zu 13. Moderator Ralf Henscheidt zählt die letzten Sekunden laut mit: "Drei, zwei, eins . . . aus!" Jubel brandet am Computertisch der Kürtener auf. Mit nur zwei Punkten Vorsprung haben sie den Webbewerb 2014 gewonnen - und nehmen damit einen üppigen Scheck über 2000 Euro mit nach Hause.
Wenige Stunden, bevor die deutsche Fußball-Elf in Brasilien zu ihrem ersten WM-Spiel auflief, gab's gestern in Köln bereits ein Finale - jedoch in einer anderen Disziplin. Die im Vorfeld ausgespielten Regionalmeister des Rundschau-Webbewerbs trafen sich im Studio Dumont, um ihren Meister zu ermitteln. Für Spannung war gesorgt, denn die Endrunde mussten die Schüler live an iPads und Computern spielen. Ihr Wissen beisteuern durften die Vertreter der Sparkassen, die den Webbewerb unterstützten.
Die schnelle und zugleich sorgfältige Recherche im Internet sei ein zunehmend bedeutender Lehrstoff, machte die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken im Begrüßungstalk deutlich: "Medienkompetenz zu vermitteln, ist nicht nur im Schulunterricht wichtig. Auch Veranstaltungen wie der Webbewerb eignen sich dafür bestens." Deswegen hatte die Regierungspräsidentin auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft über die gemeinsame Aktion von Rundschau, Sparkassen und Netcologne übernommen.
Seit vergangenem Jahr liegt der Fokus des Webbewerbs auf der Rallye durch die Weiten des Internets. Ein Konzept, das außerordentlich gut ankommt, zog Rundschau-Herausgeber Helmut Heinen eine Zwischenbilanz: "Diesmal konnten wir die Teilnehmerzahl um 60 Teams mit rund 500 Schülern steigern." So traten insgesamt 278 Mannschaften mit 1739 Schülern aus 69 Schulen im Verbreitungsgebiet der Rundschau gegeneinander an. Heinen: "Die tolle Beteiligung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Bereits im März war der Startschuss zum Webbewerb gefallen. Die Teilnehmer mussten sich in mehreren Runden miteinander messen bis die neun Regionalmeister feststanden - die nun noch ein letztes Mal im Finale gefordert waren. Wie schon in den vorigen Entscheiden galt auch in der alles bedeutenden Runde: Wer die Fragen richtig beantwortet, ist gut - wer dabei zudem schnell ist, ist noch besser.
Von Arnd Gaudich